Received 22. 01. 2007 -- 15:20 from
frombeim kulturausschuss
So, jetzt war ich letzte Woche (18.1.07) beim Kulturausschuss.
Verglichen mit dem Sturm, der draussen tobte, gings drinnen sehr
verhalten zu.
Grössere Auseinandersetzungen oder sogar Streit gabs keine. Erstaunlich,
grade zwei Wochen vor der OB Wahl.
Einige Diskussion rief der Bericht des Kulturdezernenten Semmelroth zur
Beteiligung des Umlandes an den Kosten der Frankfurter Kultur hervor.
Das ist ja nun ein uraltes Thema.
Geplant ist jetzt einen Fond einzurichten, in den die umliegenden
Gemeinden ca. 2.50 euro pro Einwohner pro Jahr einzahlen mögen. Später
soll das auf 5 euro steigen.
Dabei kam heraus, daß manche Gemeinden noch nicht einmal die 2.50 euro
für die Kultur in ihrer Gemeinde ausgeben. Welche Gemeinden wurde leider
nicht gesagt.
Wenn ich die untenstehenden Zahlen zu Grunde lege, würde das bedeuten,
daß Frankfurt ca. 200 euro pro Einwohner pro Jahr für die Kultur
ausgibt. Fast die Hälfte davon für die Theater.
Die Aussenwirkung, die davon ausgeht, ist nun wahrlich bescheiden. Wenn
ich in Japan bin, fällt zu Frankfurt zumeist "airport", "geete" (Goethe)
und "reema" (Römer). Manche wissen noch etwas von "techno",
kunstbeflissene vom MMK, meinen aber eher die Architektur. Theater wurde
noch nie erwähnt.
Etwas näher dran, in London, kommt dann schon mal "Forsythe". Aber der
ist ja mehr oder weniger abgeschafft.
Wenn Kultur ein Standortfaktor sein soll, wie es manche gerne hätten,
dann ist das mager. Das meiste Geld wird für Dinge ausgegeben, die
niemand kennt.
Was dagegen wirkt, hat mit offizieller Kulturförderung kaum zu tun.
Berlin hat zwar gegenüber Frankfurt kulturell gesehen einen wesentlich
grösseren Ruf. Wo ich verkehre höre ich dagegen nur "Mitte", die
Clubszene und die Love Parade.
Auch das Dinge, für die die Stadt relativ wenig kann.
Zurück zum Kulturausschuss. Die Sitzung ging recht flott vonstatten. Ein
einviertel Stunden kamen mir kurz vor. Aber es wurde, wie gesagt, kaum
diskutiert. In der Regel wurden Tagesordnungspunkte aufgerufen und von
den Vertretern der Parteien reihum mit "Kenntnis", "Abgelehnt" oder
"Enthaltung" kommentiert.
Überraschend fand ich die Anzahl von 10 BürgerInnen, die als Besucher
zur Sitzung kamen.
>
> Am 17.01.2007 um 17:44 schrieb Stefan Beck:
>
> Kultur
>
> Der Fachbereich Kultur erzeugt bei Erlösen von rd. 34,5 Mio. € und
> Kosten von rd. 168,2 Mio. € einen Zuschussbedarf von rd. 131,3 Mio. € in
> 2007.
>
> Dieser steigt bis 2010 auf rd. 133,8 Mio. € nur marginal an.
>
> Die Aufwendungen für die Städtischen Bühnen (inkl. dem „Restamt“ im
> städtischen Bereich) bilden mit 58,5 Mio. € den größten Anteil.
>
> Die Investitionen betragen in den Jahren 2007 bis 2010 insgesamt fast 70
> Mio. €. Damit werden Projekte umgesetzt, wie die Sanierung der
> Dekorationswerkstätten der Städtischen Bühnen, die Sanierung des
> Karmeliterklosters, Verbesserungen im Zoo und eine Vielzahl von
> kleineren Maßnahmen, die von der Schirn bis zur Alten Oper das Bild der
> Stadt prägen. Für das Historische Museum stehen in 2007 rd. 3,5 Mio. €
> für Baumaßnahmen zur Verfügung.
>
> q:
> http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/
> Haushaltsrede2007.491975.pdf
>
--
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