Received 20. 02. 2010 -- 14:17 from
fromwhy are artist poor
die haltung, dass kunst machen und geld verdienen
nix miteinander zu tun haben (sollen) ist ja
ehrenwert, aber eigentlich nur für hobbyartisten
durchzuhalten.
es ist ja gerade diese entkoppelung, die zu den
erörterten problemen führt: dass es anrüchig ist,
etwas "für geld" zu schaffen, wenn es kunst sein
soll. daher die ganze verlogene schwafelei auf
vernissagen und so, wenn es letztlich doch nur
verkaufsgespräche sind. und warum denn nicht? wer
was interessantes und gute macht, der soll auch
davon leben können.
wir können ja den kaptitalismus abschaffen.
(können wir aber nicht.) dann stellen sich andere
fragen.
unter den gegebenen verhältnissen, muss der
künstler aber sehen, wie zu geld kommt. und dafür
braucht er ein "geschäftsmodell", wenn er kunst
"hauptberuflich" macht. das derzeit gängige sucht
die anerkennung der multiplikatoren (bekannte
kuratoren, galeristen etc.) zu gewinnen, sich so
einen marktwert zu erarbeiten, so dass die werke
zu einem den magen füllenden preis verkauft werden
können. gut. oder nicht gut.
das alternativmodell richtet sich an das
(massen-)publikum selbst. und das ändert natürlich
auch die kunstformen: keine (hochpreisigen) werke
mehr, sondern "editionen", vermittlungen,
erlebniss, teilhabe, austausch, verständigung. die
kontemplative würdigung des werkes wäre dann nur
eine möglichkeit im diversifizierten angebot, dass
der künstler macht.
dagegen gibt es - wie brentis beitrag zeigt -
erhebliche vorbehalte. geschäfte machen und kunst
gehören zwar immer schon zusammen, der gedanke an
die verwertbarkeit, darf aber (angeblich) den
"autonomen" künstler im "schöpfungprozess" nicht
beeinflussen. ich glaube, d a s war immer schone
eine illusion!