Received 19. 05. 2010 -- 13:25 from
fromRe: fernhaltung
Antwort an mich mit Perspektive der Kunst (Vol. IX, Kap. VII, a)
Es gibt sicher ein Ende der Kunst, aber nur in ihrer marktkonformen, der einseitig geschäftsorientierten Form. Kunst als Befreiungswerkzeug der Menschen von Zwängen, als Mittel eigene kreative Ansätze zu entdecken und zu erleben ist noch lange nicht am Ende. Im Gegenteil, diese einzigartige Autonomie muss sie sich erst wieder mühsam erarbeiten, in einer westlich orientierten Welt die den Prozes der Anpassung und des Konformitätsdrucks immer stärker ausweitet.
Nicht was der Einzelne mag oder für möglich hält ist anscheinend wichtig, sondern das was der sondierten Masse gefällt. Deren Meinung wird jedoch nicht mühsam in Befragungen und Diskussionen mit Betroffenen ergründet, sondern von Leitfiguren und Herrschenden nach eigenem Gusto verkündet und zur Norm und Doktrin erhoben.
Wer oftmals aus Interessenkalkül, aus einer wirtschaftlichen Karriereposition heraus, oder über andere Umwege an die Spitze einer Gemeinschaft gelangt ist, hält sich ebenfalls persönlich auserkoren, Verkünder der inhaltlich und kulturell tragende Masstäbe zu sein.
Wirtschaftsmacht und Markt übersehen im beschränkten Blick auf den Ausschnitt der kleinen Welt den sie wahrzunehmen bereit sind, vitale und wichtige Aspekte der sensibilisierten, kulturell tätgen und kreativ schaffenden Menschnen, die aus ihrer Nähe zu sich selbst und dem gelebten Kontakt zu ihrem jeweiligen Umfeld heraus, Kunst und fruchtbare Kultur erst hervorbringen.
----- Original Message -----
From: brentis one
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Wednesday, May 19, 2010 11:25 AM
Subject: Re: [thing-frankfurt] fernhaltung
Was ist eine Monade?
Eine Monade - der zentrale Begriff der Leibnizschen Welterklärung - ist eine einfache, nicht ausgedehnte und daher unteilbare Substanz, die äußeren mechanischen Einwirkungen unzugänglich ist.
Ein Mensch als Monade ist ein einzelnes Partikel an Mensch, beschränkt durch seine Alleinstellung auf sich selbst und seine individuellen Möglichkeiten. Wenn er/sie sich solidarisiert (mit anderen Monaden), kann er/sie als Mensch einen größeren und gemeinschaftlich/sozial orientierten Kontext erzeugen, der über seine/ihre Fähigkeiten, die ihm/ihr als einzelne Monade zur Verfügung stehen, hinsausreichen "können".
----- Original Message -----
From: Verena
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, May 18, 2010 11:56 PM
Subject: [thing-frankfurt] fernhaltung
@brentis
na, hörns mal, gnädiger herr,
1. also, ja, vielleicht wars so offensichtlich, dass ich deswegen noch mal nachfragen wollte ... ja, es gibt sicherlich eine tendenz, den "wohlfahrtsstaat" abzufeiern. irgendmemand muss ja FDP gewählt haben. nur tät ich das nicht so gern verallgemeinern. es gibt ja auch andere tendenzen, die dinge differenziert in frage stellen. z.b. einer meiner lieblingsblogs "mädchenmannschaft". also, irgendwas geht immer.
2. ich verstehe. es könnte ungerecht sein, einen einzelnen wegen seines individuellen (aber gleichwohl reflektierenden) handelns zu verdammen. das stimmt. dieses handeln ist es ebenso "wert", bedacht zu werden. denn nicht jedes individuelle handeln muss das individuum sofort auf allgemeintauglichkeit untersuchen. sonst könnte es dazu kommen, dass man gar nichts mehr tut.
ob das nur eine masche von dem betreffenden künstler war, wissen wir nicht., aber vielleicht ist das letztendlich egal.
noch eine inhaltliche frage zu dem adorno-zitat: was ist eine "monade"?
zur idee von herrn beck:
ich denke, " das konzept des feminismus" gibt es nicht. der feminismus beinhaltet strömungen, die sehr widersprüchlich sind. für mich persönlich bedeutet das "f-wort" : geschlechergerechtigkeit. und gleiche chanchen für alle. das wiederum kann man auf alle bereiche des lebens übertragen, auch auf den kunstkontext. insofern passt der ironische vergleich wieder.
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