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[thing-group] Received 11. 01. 2011 -- 21:07 from from

Re: Betrifft: Kunst ist Betrug

Ja da ist schon was dran,

nicht umsonst dort, enagierte sich auch Beuys schon 1972 für das Hausfreuengehalt, wohl weislich darum bemüht ebensolche Tätigkeit wie anderer, unverkäuflicher Kunst eine Bahn zu ebnen, die es erlaube, gesellschaftliche Forderungen für all die Bereiche anzumahnen, die unterbewertet und nicht bezahlt und ökonomisch abgedrängt wie -auch ausgesondert, doch in der Tiefe wesentlich, Wesens-nah dazu beitragen, das so etwas wie das was wir Gesellschaft nennen, überhaupt weiter funktioniert und eine Basis für einigermassen menschliches Auskommen untereinander dadurch erzeuge und bewahre.

(Gemeinschaft müsste erst wieder etabliert werden, sie befindet sich ja derzeit in permanenter gewollter autodidaktisch angeleiteter Dekonstruktion von den gedungenen Verwaltungsfachleuten die sich anmaßen, unsere politisch wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse anzuleiten.)

Nicht kommerzielle oder nur rein Marktwirtschaftlich kommerzialisierbare Kunst, die unsere Leben symbolisch bespiegelt und angenehmer macht und lustvoll mit Emotionen hantiert, ist eine unabwendbare und wichtige Grundlage für das was menschliches Leben in Sinnerhalt überhaupt ausmachen kann.
Dies zu ignorieren und Kunst als ebensolches Material wie andere periphere, ausbeutbare Ressourcen möglichst billig zu vermarkten und dem einseitigen Börsen geschönten AG-Diktat von Profit und Preisbildung zu unterwerfen, ist hier wie in anderen sozialen und Lebens-notwendigen Bereichen, Zeichen für eine entmündigende, inhumane Entwertung der vitalen Grundlagen eines abdriftenden Zusammenlebens, das eben nicht funktionalisiert, zweckrationalisiert und technokratisch optmierbar, allein als Nutzanwendung und Materialschlacht zu leben und zu verstehen ist.


----- Original Message -----
From: Verena
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]6 de
Sent: Tuesday, January 11, 2011 7:53 PM
Subject: [thing-frankfurt] Betrifft: Kunst ist Betrug





hm, "kunst" ist sicherlich nicht quantifizierbar und abrechenbar; aber wir müssen doch bedenken, dass diese leistungsmaßstäbe aus bestimmten zeiten und kontexten kommen (aus der industrialisierung und so ...).

... sollen wir uns diesen, und dem sogenannten "normalen leben" einfach so unterwerfen? nein, sollen wir natürlich nicht.

ich denke, die nicht-quantifizierbarkeit ist nur ein vorwand, um "kunst" nicht zu honorieren ... wenn man wollte, könnte man dafür auch modi finden.

der grund für die schlecht- und nicht-honorierung liegt meines erachtens eher in der wertigkeit, welche dieser (wie auch anderen tätigkeits-bereichen, z.b. kindererziehung, pflege, hausarbeit) einfach nicht so richtig zugestanden wird. gleichwohl werden alle diese "tätigkeiten" aber SEHR gerne in anspruch genommen.

--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]6 de hat Stefan Beck geschrieben:
>
> Lasst uns vergegenwärtigen, daß Kunst etwas einfordert, was wir im
> normalen Leben, nicht durchgehen liessen.
>
> Eine bemalte Pappe, die ein Auto darstellt, ist kein Auto und kaum ein
> Versprechen auf ein Auto. Wir freuen uns dennoch an diesem Kniff, wie
> schon Nietzsche wusste (Schein als Schein ist einzig wahr).
>
> Auch eine Webseite als Netzkunst ist immer weniger als die Realität und
> daher enttäuschend. Ist das alles, was Sie machen, werde ich oft
> gefragt. Machen Sie nicht noch etwas anderes? Nein, mach ich nicht.
>
> Bei aller Freude über diese Dialektik schwingt immer der Betrugsvorwurf
> mit, was die Kunst grundsätzlich und uneinholbar verdächtig macht.
> Infolge kann Kunst auch nie ausgeglichen und entgolten werden.
>
> In diesem Sinne wünsche ich Euch allen auf der Liste ein gutes neues
> Jahr 2011.
> Euer
> Stefan
>
>
>
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