Received 31. 05. 2009 -- 13:28 from
fromBetrifft: Stipendien & Fördermittel
Hallo, Stefan
@ "ich finde Deine Unterscheidung zwischen "Sinn" und "Zweck" sehr hilfreich. Ich würde allerdings statt "Sinn" auch gerne "Funktion" einführen."
-----> Man kann es auch "Funktion" nennen; wichtig war mir hierbei einfach die Abgrenzung zu einem kurzfristigen bzw. profitablen Nützlichkeitsdenken.
@ "Das einzelne Kunstwerk kann dagegen auch zwecklos oder unsinnig sein. Das schmälert keineswegs den Erkenntniswert von Kunst allgemein"
-----> DAS finde ich sehr gut formuliert! KUNST als Spiegel und Reflektion der Gesellschaft; KUNST also Grundlagen-Forschung. So würde ich es auch beschreiben.
... Es ist meiner Ansicht nach ein weit verbreiteter Fehlschluss, dass KUNST IMMER SOFORT ALLGEMEINVERSTÄNDLICH sein muss. Dass muss und kann sie nicht. Es handelt sich dabei ja nicht um WERBUNG. Wäre KUNST sofort und für alle verständlich, dann müsste sie sich auf einem derart allgemeinen und oberflächlichen Level bewegen, dass ihr Erkenntniswert zu wünschen übrig ließe, möchte ich meinen ...
... das heißt NICHT, dass ich denke, dass KUNST VÖLLIG unverständlich bleiben soll und darf. das heißt aber, dass man sich damit auseinandersetzen muss.
-----> was mich im übrigen grundsätzlich stört, ist die begrifflichkeit "Förderung". Das klingt immer wie so ein Taschengeld. "Hier ich gebe dir mal was dazu, aber den rest musst du aber woanders herkriegen ...". Ich möchte den Begriff durch "Finanzierung" ersetzen.
@ "Für das Probem der Förderung (die ja auch immer ein Stück
Sichtbarmachung ist) verlangt diese Situation vom Künstler ihre
Reflektion in den Mittelpunkt seiner Arbeit zu stellen. Und nicht noch ein Bild zu malen, und nicht noch ein Buch zu schreiben.
Dass sie es trotzdem tun, ruft vielleicht auch den Unwillen hervor, den Anke ansprach: > Hier erscheint es mir allerdings so, dass zu viele Bilder des Bildes willen entstehen. Nichts ausdrücken. Allein von der Eitelkeit ihres Schöpfers erzählen. < "
-----> stefan, meinst du wirklich, dass DAS den zitierten unmut hervoruft? ich denke mir, künstler/innen, die ihren eigenen kontext künstlerisch thematisieren, werden sich noch öfter dem vorwurf der selbstbespiegelung aussetzen müssen. im gegenteil, man wird ihnen vorwerfen, STÄNDIG ZU JAMMERN. (was ja eine ganz klare unverschämtheit ist; wie kommt man denn dazu, sich zu beschweren, wenn man über ein fettes jährliches durchschnittseinkommen von 11.000 euro verfügt.)
------> so, äh, ja, ich hoffe es geht hier mal weiter, und die kritisierenden damen haben sich nicht gänzlich herausgezogen.
viele grüße aus of
PS. FROHE NACHRICHT. das "schrank-stipendium" geht weiter. näheres in bälde!
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