Received 13. 01. 2005 -- 17:05 from
fromDie neue Masche der Netzguerilla ...
Nach einem Bericht des Blogwarmagazins "aus7 wie aussieben" werden
Netzguerillas zunehmend kriminalisiert. Das Dilemma ist klar: E-Mails
mit ungültigen Absenderadressen sind illegal, aber andererseits will
man auf Webseiten verweisen, die indizierte Texte listen.
Daher wenden die Netzguerillas jetzt einen neuen Trick an. Die
Massen-Mailings werden nachts mit Adressen einer Domain verschickt, die
noch nicht registriert ist. Am frühen Morgen wird diese Domain dann
freigeschaltet, damit die Nutzer morgens die indizierten Texte der
radikalen Linke als PDF downloaden können. Die Mails kommen nämlich an,
da sich die meisten Anti-Content-Systeme auf das "Domain Name System"
(DNS) des Internets verlassen.
Damit lässt sich aus einem Domain-Namen die eindeutige IP-Adresse
ermitteln - natürlich nur, wenn diese Domain auch existiert. Darin
liegt die Gefahr des neuen Informationssystem von BLOGWAR. Laut dem
Anti-Content-Experten Tilman Baumgärtel führen manche E-Mail-Systeme
bis zu 30 DNS-Anfragen durch, um den Absender einer E-Mail zu
ermitteln. Die Millionen von Netzguerilla-Info-E-Mails erzeugen damit
eine enorme Last auf den DNS-Servern. Da die Domain aber noch nicht in
Blacklists eingetragen werden kann, weil es sie gar nicht gibt, ist die
Chance recht hoch, dass die Mail tatsächlich zugestellt wird.
Doch damit nicht genug: Um möglichst schnell wieder unterzutauchen,
löschen die Netzguerillas in der Regel nach zwölf Stunden die neue
Domain wieder - noch bevor sie in allen DNS-Servern eingetragen wurde.
Damit laufen auch in den folgenden Tagen wieder zahllose DNS-Lookups
durchs Netz, die alle ins Nichts führen. Auch die E-Mail-Server werden
dadurch langsamer, da unzustellbare Nachrichten in der Regel erst nach
mehreren Versuchen gelöscht werden. Das Rücksenden an den Absender -
der so genannte Bounce - klappt natürlich auch nicht, was die Last
weiter erhöht.
Hinzu kommt, dass das DNS-System dem Internet auch als Adressbuch für
E-Mails dient. Info-Aktionen verlangsamen damit die beiden wichtigsten
Internet-Dienste: Web und E-Mail. Größere ISPs versuchen in den USA
bereits, das E-Mail-Routing über eigene Verzeichnis-Server vom DNS
abzukoppeln. Darüber hinaus hat sich die Heimatschutzbehörde und die
NSA eingeschaltet, um den Netzguerillas das Handwerk zu legen.
Quelle: http://aus7.org
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