Received 23. 02. 2010 -- 19:23 from
fromRe: why artists are poor
Ja, Fr. Pivecka,
"Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber das es anders werden muss, wenn es besser werden soll, das weiß ich!"
, ....sagte dies nicht der Lichtenberg, über den sie auch in ihrem Buch geschrieben haben?
Sie haben doch eine Menge über Kunstvermittlung und kreative Ansätze/ autonome Kunst geschrieben, was ist denn die Quintessenz aus ihrer Lehrerfahrung und dem Umgang mit jungen Erwachsenen? Gibt es Hoffnung, ihrer Meinung nach?
Ich betone z.B. mit anderen gerne dies:
Kunst sollte eher als eine Produktivkraft verstanden werden, die Mittel und Wege und Einsichten Im Menschen erzeugt und ihm Einsicht und Handlungsspielraum für sein Leben mittels eigener, produktiver Tätigkeit" vermittelt. Sie bietet einen konkreten Bezug zur Welt, in der er/sie lebt, ein authentischer Ansatz, um mit dieser Welt in Harmonie zu kommunizieren.
Wie sagte Marcuse:
"Kunst allein kann nicht die Welt verändern, aber sie kann dazu beitragen die Sinnlichkeit und den Verstand derer zu ändern, die sie verändern können."
Viele Wege führen nach Rom, aber wir sind gerade erst gestartet.
GzG
----- Original Message -----
From: Jutta Pivecka
To: thing ffm
Sent: Tuesday, February 23, 2010 6:29 PM
Subject: [thing-frankfurt] why artists are poor
ich fühle mich hier inzwischen recht missverstanden. keinesfalls wollte ich künstlern (oder irgendwem) zur teilnahme an selbstvermarktungsoptimierungsstrategiekursen raten! die kunst soll nicht (den herren!) dienen. offenbar dient sie aber ganz gut - so sie ihre erfüllung (und der künstler seine anerkennung) darin sieht, sich hochpreisig an die in der radiosendung geschilderten kreise zu verkaufen. vielleicht könnte sie, die kunst, ja doch wieder in dialog treten mit all den anderen, die mangels einkommen als käufer gar nicht in frage kommen...dann müsste man aber die unterscheidung zwischen e- und u-kunst aufheben - oder ganz anders definieren.
nochmal - konkrete ratschläge habe ich nicht und gebe ich nicht. melancholie trifft es noch am ehesten, gemischt mit ein wenig hoffnung. es wird anders. ich weiß nicht, ob´s gut wird. aber anders. und darin steckt ein bisschen hoffnung, denn so wie´s ist, ist´s nicht gut. schöner wär´s, wenn´s schöner wär´.
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