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[thing-group] Received 08. 03. 2010 -- 21:41 from from

Positiv-Inspirativ?

Hallo,
wenn Kunst nichts kostet (kosten würde), was ist (wäre) Kunst wert?
Das wäre vielleicht meine erste Frage.

Bezüglich der zweiten Frage, nämlich wie Künstler sich jenseits des Marktes als verantwortungsbewusste Gesellschaftsteilhaber und (-nehmer) äußern könnten, 
bin ich vor Kurzem auf das Thema der Nachhaltigkeit gestoßen und finde, dass das ein guter Weg sein könnte.
Eine der engagierten Personen ist die Kulturwissenschaftlerin: Hildegard Kurt ([http://www.hildegard-kurt.de]), die bereits ziemlich viel zum Thema: 
Kunst, Kultur und Nachhaltigkeit geschrieben hat.
Der Begriff Nachhaltigkeit wird hauptsächlich unter den drei Aspekten betrachtet und verstanden: Ökologie - Ökonomie - Sozialest. 
Und so gibt es Künstler, die sich z.B. mit Recycling-Kunst beschäftigen (ziemlich unsexy wie ich finde), oder mit dem Verbreiten von Ideen zum Umweltschutz, 
oder ökologisch nachhaltigen Landschaftsgestaltung, die oftmals vorerst einen visionär-utopischen Charakter haben können.

Seit einigen Jahren spricht man allerdings über eine vierte Säule, nämlich die "human - ästhetische" oder kulturelle, für die sich nun die Firmen mehr und mehr scheinen zu öffnen. (Der dm-Geschäftsführer Götz Werner z.B., der einer der Pioniere in der Diskussion zum Thema: Grundeinkommen ist, setzt sich unter den Prämissen der Human-Responsibility für seine Mitarbeiter ein, bemüht sich um gute Ausbildung (ich hoffe auch um Bildung) und soll gut bezahlen.)

Es geht hauptsächlich um das Sensibilisieren von Mitarbeitern, den Glauben, dass über die Wahrnehmung und dem Menschen immanente Sinnesnutzung, was man den Künstlern offenbar anvertraut.

Diese 4te Säule der Nachhaltigkeit im Sinne von Firmen und Institutionen kann im gemäßigten Fall so verstanden werden, dass man über die Schulung von Wahrnehmung und Mitgefühl bei jedem Einzelnen zu einem "nachhaltig" guten Umgang mit anderen verhilft - die Firma kann sich dann z.B. an der Börse mit einem guten Betriebsklima profilieren, bessere gesellschaftliche Stellung erringen und sich schlußendlich an der Börse besser verkaufen. Bereits jetzt ist es für den Börsengang und Aktionäre wichtig, dass sich das börsenorientierte Unternehmen mit nachhaltigen Aktivitäten ausweisen kann/muß.

Ich kann mir jedoch vorstellen, dass das Überlassen des firmeneigenen Humankapitals einem für das Schöne-Wahre-Gute engagierten Künstler ein zweischneidiges Schwert bedeuten könnte. Nichts desto trotzt habe ich von einer Künstlerin gehört, die mit den Mitarbeitern Firmen einer Art Malworkshops
veranstaltet hat (und gut damit verdient, [http://www.hellhoff.de/Referenzen/welcome.html))]. Ich finde allerdings, es ähnelt etwas sommerlichen Töpferkursen in der Toskana.

Es gibt das Tutzinger Manifest (Toblacher Thesen ([http://www.kupoge.de/ifk/tutzinger-manifest/pdf/toblach-d.pdf))], in dem man die Grundsätze dieser vierten Nachhaltigkeitssäule nachschlagen kann und in denen das menschliche Grundrecht auf Schönheit genannt wird. Ich verstehe darunter auch die innere Schönheit eines Menschen, der reflektiert und empathisch ist, der sich seines Raumes bewusst ist.
Auch Architektur ist mit der human-ästhetischen Form der Nachhaltigkeit beschäftigt, wie das Büro: "Coop Himmelblau" aus Wien.

Weiteres Beispiel für die Human-Nachhaltigkeit wird der Mäzenatentum der Unternehmen insbesondere der Banken und der Automobilindustrie genannt. Die sowohl das Fördern von Künstlern, als auch das Ansammeln von Kunstwerken zu ihren Profilierungsbereichen auserkoren haben.
Angesichts des Warenüberschusses finde ich das mittlerweile etwas fragwürdig.

Grüsse

Margarete
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