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[thing-group] Received 30. 03. 2010 -- 20:50 from from

Re: Stromausfall

Rudolf Burger ist sicherlich sehr pessimistisch. Und ich teile seine
Auffassung was die Ausdrucksmöglichkeiten von Kunst angeht.

Ich glaube allerdings, daß er zu schwarz sieht, wenn er als einzige
Alternative den absichtslosen Zusammenbruch der Konstruktion anerkennen
will.

Er hat damals (1988) noch nicht die Möglichkeiten des Internets gesehen.
Die ich die indirekte Repräsentation nenne.

Indem ich meinen Ausdruck als blosse Anregung begreife, die von anderen
aufgenommen und weiterentwickelt werden kann, entgehe ich der Sackgasse
der Intention.

Im Internet muß nichts absichtsvoll fertig gestellt werden. Jeder
schafft kleine Bauteile, die fernab eines (Master) Plans von unbekannten
dritten verwendet werden können.

Es entsteht Daten-Architektur ohne Architekten und Kunst ohne Künstler.

> Hallo Hr. Beck,
>
> schöne Sequenzen im Text von Burger, danke für die Einstellung.
>
> Sind wir etwa schon so weit von uns "Selbst" entfernt, das wir nur noch in der Dekonstruktion, Reste unseres wahren Selbst an-erkennen können?
> Das könnte ja ebenfalls, in der Aussage projektiv gemeint sein, ...
>
> Kunst erkennt sich nur noch überall dort, wo Kunst-Markt etc., auf jeden Fall, nicht ist.
>
> Ich hatte zudem immer gehofft, das kreativ-künstlerische Betätigung Ressourcen freisetzt, die nicht nur affirmativ danach trachten, sich selbst um ihrer Selbst-Willen zu bestätigen, sondern in der Entfesselung gebannter, fixierter Kräfte, zu einer Veränderung, Befreiung und Autonomisierung der allgemeinen Lebensbedingungen aller Menschen fortschreiten und beitragen.
>
> Tja?


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