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[thing-group] Received 12. 03. 2005 -- 14:49 from from

Leipziger Buchmesse den Kinderschuhen entwachsen


Leipzig - Die Leipziger Buchmesse ist nach Ansicht des
Leipziger Messe-Geschäftsführers Wolfgang Marzin den
Kinderschuhen entwachsen. «Ihre Position im Rund der
europäischen Veranstaltungen der Branche festigt
sich.»

Das sagte er im Gespräch mit der Deutschen
Presse-Agentur (dpa) wenige Tage vor Beginn der
Buchmesse (17.-20.3). Im Portfolio der Leipziger
Messen stehe sie dank der größten
Öffentlichkeitswirkung noch über der Internationalen
Automobilmesse (AMI). «Jeder Aussteller, der
zusätzlich kommt, zieht seine Kunden und Leser mit
sich», erklärte Marzin das Wachstum.

«Trotz wirtschaftlich schwieriger Situation hat die
Buchmesse einen Lauf zur Zeit, keine Frage.» Sie habe
hohen Sympathiewert. «Der Leipziger Termin steht seit
Jahren. Wir wollen berechenbar und fair sein.» So
sieht Marzin in der erstmals zeitgleichen lit.cologne
kein Problem. «Wir haben die Preise nicht erhöht und
bieten den Kunden erweiterte Flächen und für das
gleiche Geld mehr Service. Das heißt, wir sind unterm
Strich günstiger geworden.»

Die Buchmesse habe 1990 begonnen, wieder die alte zu
werden. Leipzig sei nicht als Druck-, sondern
Lesestadt zurückgekehrt und erlange wieder ihre
einstige Bedeutung. «Es ist nichts überfüllt oder
überteuert, die Dienstleistung stimmt.» Der
Anziehungspunkt schlechthin sei natürlich die
Kombination mit Leipzig liest und Leipzig hört.

Zudem veränderten sich das Publikum und damit
Erwartungen und Ansprüche. «Wir sind Spiegelbild des
Marktes, müssen auf Trends und Novitäten reagieren»,
erklärte Marzin. «Notwendig ist der richtige Riecher.»
Dafür, dass Leipzig diesen habe, spreche, dass Ideen
kopiert würden.

Mit der Buchmesse, die 2003 erstmals schwarze Zahlen
geschrieben habe, solle nicht vordergründig Profit
gemacht werden. «Es geht um Wirtschaftsförderung und
die Begeisterung für das Lesen», machte Marzin
deutlich. «Die Leipziger Buchmesse hat sich, wenn man
makro denkt, immer getragen. Wenn man mikro gedacht
hat, war sie 2004 erstmals profitabel.»

Die Besucherzahl sei abhängig von vielen Faktoren. «Es
wäre schön, wenn wir die 100 000 wieder hinkriegen»,
meinte Marzin, der jedoch die derzeitige
wirtschaftliche Situation im Blick hat. «Wir sind im
Jahr eins nach Hartz und wissen nicht genau, was
passieren wird.» Aber die Messe aufzumachen ohne
jegliche Eintritte käme nicht in Frage. Die Verlage
wollten interessierte Leser. «So lange das nicht mehr
kostet als ein Kinobesuch, dann wird das auch ein Mal
im Jahr angelegt.»
© dpa - Meldung vom 12.03.2005 14:19 Uhr

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