Received 25. 01. 2005 -- 19:09 from
frompro-NOX.com gehackt
Nabend Netzkultur,
habt Ihr Erfahrungen mit Mailinglisten? Wisst Ihr, ob es Filterskripte
gibt, die E-Mails, die mit "Moin Liste" beginnen, automatisch als Spam
erkennen können?
In einer unhöflichen Anrede-Attacke nämlich kündigte sich gestern Abend eine spezifische Form von Dummheitspam an und mündete in einer Verschickung unzähligen Textspams aus Baudrillard-Büchern in die Mailing Liste pro-NOX, die vom Multimedia-Designer Sebastian Freude betrieben wird. Nach der Attacke, die mittlerweile einen Sec.Advisory der Debian-Entwickler mit entsprechendem Workaround eingekapselt und damit weitgehend eingedämmt werden konnte, sehen sich zahlreiche Netzaktivisten, so auch Alvin Schüttgert vom Berliner Bootshaus, Aug in Aug mit einer neuen Qualität des Spammens, die ein nie gekanntes Ausmaß erreichen könnte. Schüttgert:
"Es gibt da ein deutsches "Netzkunstwörterbuch", das die vier Einträge "vicodin", "valium","adipex online" und "xanax" enthält. Und dann noch dies: Unter http://en.wikipedia.org/wiki/Wikispam stehen sämtliche Texte von Adorno zum freien Download ohne das Wissen der Bertreiber zur Verfügung."
"Wir sind nicht mehr allein auf der Welt", wertet Schüttgert, "noch haben wir die Return-Taste, um unsere Tags zu hinterlassen, ohne die
Website auch nur einmal gesehen zu haben." Den "Killerskripten", "NetzVandalen", der "Pillen-Mafia", "russischen Spammern" und weiteren "Verbrechern", würde Schüttgert gern eine Attacke verpassen um sein Schrottwörterbuch in eine Netzkunstseite zu verwandeln.
Das wertete gestern Sebastian Freude aus einer anderen Sicht: "Ich litt unter der Automatisierung des Internet und wurde jahrelang von Alvin Schüttgert gepflegt. Am 21. Januar 2005 war damit Schluss." Für Freude muss dies ein harter Schlag gewesen sein, konnte er doch nicht mehr seinem kreativen Schaffensdrang Folge leisten, seit ihm der Boss der Pillen-Mafia Bettruhe verschrieben hatte.
Wenn Netzkunst bedeute, "immer ganz stolz" gewesen zu sein, "dass nie
etwas passiert war", dann müsse sie, wolle sie ihren Stolz nicht
verlieren, dafür sorgen, dass auch in Zukunft nie etwas passieren werde, sagte dagegen der Papst der Medienschutzsysteme Geert Schrowankel, Erfinder des PHPräserwalzers, einer Software zur Reinigung verschmutzter Mailing-Listen. Ein Anliegen, bei dem sie von mächtigen Verbündeten geradezu umstellt ist, die sich zwar nie für sie interessieren, sie aber immer unterstützen werden, weil sie, statt den Reichtum der technischen
Möglichkeiten zu feiern, nur die Armut deren Gebrauchs demonstriert.
Also, immer hübsch der Devise folgen: Der Admin hat immer Recht Netzkunst ist Netzkunst, egal was Euch einer sagt!
Euer Paffi
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Schkeuditz ist Medienwissenschaft
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