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[thing-group] Received 13. 01. 2010 -- 21:08 from from

Re: Betrifft: Frage - was geht in der Kunst nicht?

Sehr geehrter Hr. Beck,

schön das es ebenfalls ein Bild auf ihrer flickr.com Photo-Serie gibt, wie:
die Kunst Botschaft 1020324, auf der zu lesen ist: (links außen, ...)

KUNST MUSS LEBENDG MACHEN.

Maschinenkunst ist sicher ein weites Feld, wie halten sie es dazu mit filmischen Interpretation über zukünftige Maschinenwelten in "Terminator", "Matrix", Colossus (1970), oder Fassbinders "Welt am Draht", u.ä?

Ich bevorzuge die Formel, die besagt, das Kunst ausschließlich von/für lebendige Menschen gemacht sei, eben als eine der Vermittlungsebenen. Ohne Menschen gibt es keine Vermittlung von diesbezüglichen Inhalten und keine Kommunikation mehr darüber Daraus lässt sich eventuell gedanklich ableiten, das es in Abwesenheit von Menschen niemanden mehr geben kann, der sich mit/ von Menschenhand/kopf/geist gemachter Kunst befassen wird. Wozu also eine autonome Maschinen-Kunst?

Wie früher in dieser Diskussion von mir schon mehrfach betont:
Kunst ist meiner Ansicht nach nur lebendig in der Hinwendung zum/auf den Menschen.
Etwas anderes hat nicht nur keinen Sinn für uns als lebendige Wesen(?), sondern würde tendenziell den Wert des vom Menschen gemachten, des rein Materiellen höher einstufen als den Wert des lebendigen Lebens.

Die Ulmer Schule ist mir bekannt durch ihre äußerst rigide Umsetzungswillen in Hinblick auf Vorgaben aus Weimarer Zeit. Letztens las ich, das sie teilweise über CIA Gelder gefördert wurde. Naja, Otl ist schon lange tot und den wird es auch nicht mehr stören, wenn das nun bekannt ist.


----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Thursday, January 07, 2010 3:17 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Betrifft: Frage - was geht in der Kunst nicht?



Lieber Brentis,

Du verstehst mich ganz richtig. Mein Thema ist die Kunst der neuen
Medien, die ich als Hinwendung zu einer Maschinenkunst begreife.

Historisch begründet in der Informationsästhetik der Ulmer Schule, die
sich Kunstwerken von ihrem Informationsgehalt her nähert und seine
mögliche Verarbeitung in maschinellen Prozessen untersucht.

So wie auch Umberto Eco (in Das offene Kunstwerk) Poetik als die vom
Autor möglicherweise versuchte Programmierung seines Werkes zu verstehen
sucht.

Nochmals zu Linger. Seine Forderung sich an der Sache zu orientieren,
verstehe ich keineswegs als ausschliessliche Hinwendung zum Menschen.
Wie immer man ihn auch verstehen mag. Sondern erstmal im
umgangssprachlichen Sinne, die Sache für sich sprechen zu lassen. Was
eben auch bedeuten kann den Menschen außen vor zu halten. Wenn es zB um
seine Vorteile und kurzfristigen Interessen geht.

Und hier noch ein Bild zum Thema Was geht in der Kunst?

http://www.flickr.com/photos/scratchbeck/4032048165/

>
> So bestehen sie Hr. Beck, meinem Eindruck nach, eher auf einer sehr an Formalien orientierten, fast schon nach Gesetzmäßigkeiten rufenden, streng einschränkenden Klassifikation des Kunstbegriffs oder des daraus abgeleiteten Kunstwerkes?
>
> Daher bringe ich auch gerne immer wieder ihr Zitat von Lingner zum "Vorschein", welches meiner Ansicht nach recht schön und klar formuliert, um was es geht/gehen könnte.
> Nach einer Form für einen wirklichen/wirksamen inneren Ausdruck als Mensch, als Künstler zu suchen, einer adäquaten Rahmen dafür. Ich würde dabei jedoch ethisch und moralisch vertretbare Grenzen mit einfügen wollen. Und eben nicht ebenso hier nur dem Diktat eines wie auch immer definierten, angeblich "freien" Marktes folgen, ... auch wenn es schön und praktisch und sicher angenehm ist, mit eigenen kreativen Arbeiten sein Auskommen zur Zufriedenheit generieren zu können, .. Die nicht vorhandene Möglichkeit jedoch, gerade freier Kunst-Schaffender Menschen hindert diese daran, ihre ureigene und wieder Menschliche Befindlichkeit auszudrücken und das ist ein Hürde, die es wirklich zu bezwingen Wert wäre. Denn der "Markt" ist an einem freien, harmonischen und günstigen Ausdruck freier kreativer nicht interessiert.
>

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