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[thing-group] Received 22. 02. 2010 -- 09:14 from from

Re: Frage zu Why are artists poor

Ja, sehr schön. Hatte mich mit einem Bekannten bei einem dieser Kurse
Künstler-Selbstvermarktung angemeldet. Allerdings kostete der NUR 75,-
Euro/Tag und fand in Mainz statt. Es waren u.a. als Mitteilnehmer ein
Künstler der BBK aus Köln vor Ort. Gehalten wurde das Seminar vom
Generalsekretär des Europäischen Galerienverbandes mit dem
Ergebnis: „Suchen Sie sich reiche Freunde.â€

Ich bin nahezu abgebrochen vor Lachen wie das Ergebnis ausgesprochen
wurde. Andererseits war ich enttäuscht über die von mir investierte
Zeit und das Geld.


Gruss Bomber


Am 20.02.2010 um 16:39 schrieb ch-ja 12:

> Hallo Hr. Beck.
> was mich an Abbings Buch zuallererst verwundert hat, war der
> ursprünglich hohe VK-Preis, der für sein Werk verlangt wurde.
> Aktuell liegt dieser bei 25,00 EUR. Ja nun könnte man sagen, der
> unbekannte Künstler gönnt dem erfolgreichen wieder nicht das Brot
> unter der Butter. Doch hier scheint es mir doch eher so, das kluge
> Menschen zuletzt mit der auch hilfreichen Analyse der Bedürftigkeit
> andere, ihren Profit zu machen beabsichtigen. Welcher
> interessierte, jedoch ebenfalls arme Künstler hat denn die Mittel,
> sich auf diesen Deal einzulassen und dadurch eventuell wichtige
> Hinweise auf Veränderbarkeit seiner Situation zu erlangen? Das
> erinnert mich an jüngere Mails mit Seminarangebote an die Adresse
> befreundeter Künstler, in denen Kurse für bis 250.- EUR von
> "erfahrenen Coaches und Kuratoren" angepriesen wurden.
>
> Motto des Anschreibens (keine Witz!): "Van Gogh wäre ein Stein vom
> Herzen gefallen"
>
> Einige Veranstaltungen:
> - "Künstler-Selbstvermarktung. Wege zum durchschlagenden Erfolg"
> - "Direkt-Marketing und Kunstverkaufs-Training"
> - Etablierung grundsätzlicher Marketingstrategien für ein
> Künstler-Unternehmen"
>
> Kurse die ebenso tendenziell darauf abzielen, vom fortschwimmenden
> Fell der verarmtem Künstler noch die letzten verbliebenen Häarchen
> zu ergattern.
>
> Meiner Meinung nach beabsichtigt Abbing ebenso, trotz einiger von
> ihm im Interview benannter, sachlicher wie hilfreicher Argumente,
> als eingestandener Ökonom nur wieder die unabdinglichen
> Verhältnisse zu halten. In der klaren Absicht davon auch
> persönlich zu profitieren und alle Leser sollen dabei möglichst
> stehend jubeln&applaudieren.
>
> In seiner dargelegten Haltung ist er eventuell schon
> konstituierendes Mitglied der von ihm vorgeschlagenen Kommissionen,
> die ab sofort über die Geschicke und Zuwendungen an
> hilfsbedürftige Menschen und Künstler zu entscheiden haben werden?
>
> Seine offen eingestandene, freundliche wie undogmatische Sympathie
> für Denken und Handeln wirtschaftlicher erfolgreicher Künstler,
> sei dazu nur am Rande bemerkt.
>
> In seinem Ansatz überlagert das ökonomische Denken wieder mal in
> seiner verbindlichen, unausweichlichen und nicht nur von ihm breit
> anerkannten Struktur jedes freiere, künstlerisch autonomere,
> unbekümmerte, sich selbst verpflichtete Handeln. "Künstler werden
> faul, wenn sie zu sehr unterstützt werden", zu viel Kunst schadet
> anscheinend dem "Geschäft", was aus marktkritischer Ecke
> betrachtet, zumindest umgekehrt proportional, als ein
> bemerkenswerter Teilerfolg zu sehen wäre!? (ja, ein Witz)
>
> Am Sonntag gehe ich zur Podiumsdiskussion im NationalTheater
> Mannheim, in der über ähnliche Themen diskutiert werden soll.
> (ähnliche Lage wie in Frankfurt, wer zahlt was und wofür, wenn
> überhaupt, ....Kunst woher und wohin, .?)
>
> Es soll ebenso darüber gesprochen und diskutiert werden, " wie die
> Vielfalt "der freien (Kunst-) Szene" gesichert und ausgebaut werden
> kann. Fördermittel ja und nein, wer bestimmt darüber, etc.
>
> http://cap-mannheim.de/podiumsdiskussion-nationaltheater/
>
> Nunja:
> "Ãœberall im Lande sind wir vielleicht die Piraten, die darauf
> warten, die glänzenden Boote derer zu entern, die gemütlich darin
> sitzen und uns nur benützen!?"
>
> +++
>
> Hallo Hr. Beck.
>
> was mich an Abbing zuallererst schockiert hat, war der ursprünglich
> hohe VK-Preis, der für sein Werk verlangt wurde.
>
> Aktuell liegt dieser bei 25,00 EUR. Ja nun könnte man sagen, der
> unbekannte Künstler gönnt dem erfolgreichen nicht das Brot unter
> der Butter. Doch hier scheint es mir wieder eher so, das kluge
> Menschen zuletzt mit der auch hilfreichen Analyse der Bedürftigkeit
> andere, ihren Profit zu machen beabsichtigen. Welcher
> interessierte, jedoch ebenfalls arme Künstler hat denn die Mittel,
> sich auf diesen Deal einzulassen und dadurch eventuell wichtige
> Hinweise auf Veränderbarkeit seiner Situation zu erlangen? Das
> erinnert mich an jüngere Mails mit Seminarangebote an die Adresse
> befreundeter Künstler, in denen Kurse für bis 250.- EUR von
> "erfahrenen Coaches und Kuratoren" angepriesen wurden.
>
> Motto des Anschreibens (keine Witz!): "Van Gogh wäre ein Stein vom
> Herzen gefallen"
>
> Titel der Veranstaltungen:
> - "Künstler-Selbstvermarktung. Wege zum durchschlagenden Erfolg"
> - "Direkt-Marketing und Kunstverkaufs-Training" etc.
>
> Kurse die ebenso darauf abzielen, vom fortschwimmenden Fell der
> verarmtem Künstler noch die letzten verbliebenen Häarchen zu
> ergattern.
>
> Meiner Meinung nach beabsichtigt Abbing, trotz einiger von ihm im
> Interview benannten, sachlichen wie hilfreichen Argumente, als
> eingestandener Ökonom nur wieder die unabdinglichen Verhältnisse
> halten zu beabsichtigt, In der Absicht daran auch persönlich zu
> profitieren und alle Leser sollen möglichst dabei applaudieren.
>
> In seiner dargelegten Haltung ist er eventuell schon
> konstituierendes Mitglied der von ihm vorgeschlagenen Kommissionen,
> die ab sofort über die Geschicke und Zuwendungen an
> hilfsbedürftige Menschen und Künstler zu entscheiden haben werden?
>
> Seine offen eingestandene, freundliche wie undogmatische Sympathie
> für Denken und Handeln wirtschaftlicher erfolgreicher Künstler,
> sei dazu nur am Rande bemerkt.
>
> In seinem Ansatz überlagert das ökonomische Denken wieder in
> seiner verbindlichen, unausweichlichen und von ihm anerkannten
> Struktur jedes freiere künstlerisch autonomere, unbekümmertere
> Handeln. "Künstler werden faul, wenn sie zu sehr unterstützt
> werden", zu viel Kunst schadet anscheinend dem "Geschäft", was aus
> der marktkritischer Ecke betrachtet, zumindest umgekehrt
> ironisierend als ein bemerkenswerter Teilerfolg zu sehen wäre!?
>
> Am Sonntag gehe ich zu einer Podiumsdiskussion im NationalTheater
> Mannheim, in der über ähnliche Themen diskutiert werden soll.
> (ähnliche Lage wie in Frankfurt, wer zahlt was und wofür, wenn
> überhaupt, ....Kunst woher und wohin, .?)
>
> Es soll darüber gesprochen und diskutiert werden, " wie die
> Vielfalt "der freien (Kunst-) Szene" gesichert und ausgebaut werden
> kann. Fördermittel ja und nein, wer bestimmt darüber, etc.
>
> http://cap-mannheim.de/podiumsdiskussion-nationaltheater/
>
> ----- Original Message -----
> From: Stefan Beck
> To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
> Sent: Thursday, February 18, 2010 4:47 PM
> Subject: [thing-frankfurt] Frage zu Why are artists poor
>
> Hallo Brentis,
>
> mich wundert immer noch die Antwort von Herrn Abbing. Die
> Reflektion auf
> das holländische Modell kann ich noch nachvollziehen.
>
> Aber das nächste: "mehr Kommissionen etc" ist seltsam. Soll es noch
> mehr
> Gremien geben, die entscheiden, was förderungswürdig ist, und was
> nicht?
>
> Kannst Du dazu etwas sagen?
>
> >
> > Frage: "Die provokanteste These Ihres Buchs lautet, dass
> Subventionen
> > nicht die Armut der Künstler verringern, sondern "nur" (von mir
> hervorgehoben) noch mehr
> > Künstler hervorbringen."
> >
> > Abbing: "Ja, ich bin der Meinung, wir sollten damit aufhören,
> Individuen zu
> > fördern. Die hohen staatlichen Subventionen in Holland bedeuteten
> ein
> > Signal, dass man eine Art von Perspektive hatte, wenn man eine
> > Kunstschule besuchte. So gab es immer mehr Studenten. Sobald dieses
> > Programm beendet wurde, gingen die Studentenzahlen hinunter. Unser
> > Fördersystem sollte stärker auf Strukturen zielen: mehr
> Kommissionen,
> > mehr Geld an Kunstschulen, um Kunstforschungsprojekte zu
> finanzieren,
> > Ausweitung des Sozialversicherungssystems."
> >
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Helge Bomber Steinmann
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