Einträge vom Dienstag, 29. Dezember 2009
Received 29. 12. 2009 22:10 from
Betrifft: Michael Lingner - Kunst und Theorie
Guten Abend, Stefan und alle anderen,
ja?, empfindest Du es so, als "Gesetzesmöglichkeiten"...? Ich gar nicht. Ich empfinde es nur als eine "Sprache", unabhängig von Wertung wie "Das könnte Gesetz sein" im Sinne von "es wäre gut", wie z. B. der kategorische Imperativ eine Wertung und ja eine ziemlich vernünftige ist. Ich glaube, der individuelle künstlerische Ausdruck könnte, ja DÜRFTE niemals Gesetz sein, nicht mal ein Gesetzes-Vorschlag. Und zwar weder Umsetzung noch Thema.
Sicher habe ich Dich wieder missverstanden ;-/) ...
Ich wünsche Dir und allen aufrechten Off-Spacern einen guten Übergang und Start in 2010.
Herzliche Grüße,
Sabine
--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck
>
> Liebe Sabine,
>
> ich finde, das hast Du so gut geschrieben, dass ich auch nichts mehr
> dagegen zu sagen wüsste.
>
> Mir lägen nur zwei Bemerkungen nahe.
>
> Tatsächlich sind Kunstwerke und Gesetze nicht dasselbe. Während die
> Gesetze gelten müssen, sind Kunstwerke Gesetzesmöglichkeiten. Jeder
> Künstler formuliert seine Werke so als könnten sie Gesetze werden. Ihnen
> zu folgen steht aber jedem frei.
>
> Die Gewinninteressen hab ich nur erwähnt, weil ich darauf hinweisen
> wollte, daß das Menschliche eben viele Facetten hat. Der Mensch ist eben
> nicht immer edel, hilfreich und gut. Aber er ist auch da Mensch, wo er
> böse ist. Und so der individuelle Künstler. Weswegen ich auf manches
> Menschliche bei den lieben Kollegen gerne verzichten kann.
>
> Grüsse
> Stefan
>
> >
> > Guten Morgen,
> >
> > mir ist nicht ganz klar, worauf so eine Autonomie der Kunstwerke hinausliefe.
> >
> > Ich habe auch keine gute Idee, wo sich der Knackpunkt genau befindet, welches Argument das Gespräch wieder öffnen könnte.
> >
> > Vielleicht ist der Knackpunkt der: dass Menschen sich über Kunst austauschen, ist auch schon alles, was es eigentlich zu sagen gibt für mich. Menschen tauschen sich mittels ihrer Kreativität aus. Sie "machen Kunst". Punkt.
> >
> > Insofern hängt eine jede künstlerische menschliche Schöpfung unmittelbar am Menschen, "funktioniert mit ihm", ja: funktioniert NUR mit ihm. Sogar mit diesem INDIVIDUELLEN Künstler. Denn sonst könnte ich Kunst, die sich ähnelt beispielsweise, nicht mehr akzeptieren. Aber ich für mein Teil kann. Für mich muss es nicht immer spektakulärer werden, oder einfach "neuer". Für mich "muss" gar nichts in der Kunst.
> >
> >
> > Der Vergleich mit den Gesetzen hinkt für mich an folgender Stelle; ich formuliere mal platt: die Gesellschaft entwickelt Gebote und Verbote, um Zusammenleben möglich zu machen. Da ist es sinnvoll, diese Ge- und Verbote auch ernst zu nehmen, sonst sind sie sinnlos. Dass sie notwendig sind, ist auch hinlänglich bekannt, dass es sonst nicht funktioniert und das Gesetz des Stärkeren herrscht. (Dass hierbei Geld = Macht trotzdem eine vielleicht zu große Rolle spielt, lasse ich mal weg.)
> >
> > Welchen Sinn macht es aber, KUNST, die individuell und frei funktioniert, die freiwillig erschaffen und freiwillig rezipiert oder eben nicht wird, in etwas zu verwandeln, dass man dann auf eine bestimmte festgelegte Art nur lesen kann? Es müssten doch noch engere Definitionen her, genauere Abgrenzungen, um diese "autonome Kunst" als solche zu erkennen? Und gibt es dann Kunst, die dem standhält, und solche, die es nicht tut? Geht es darum, Kunst die Möglichkeit zu geben, "ewig" sein zu können, über ihre Schöpfer hinaus? Denn das ist doch schon heute der Fall... Geht es darum, einen Kriterienkatalog entwickeln zu können, der dann wirklich von allen akzeptiert wird...?
> >
> > Ich frage mich, worauf es hinausliefe, und steuere gerne noch bei, dass es mir jetzt bereits manchmal zu eng begrenzt wird...
> >
> > Ich möchte nicht romantisieren, aber ein bisschen habe ich den Eindruck, dass Du, Stefan, besonders den Dialoggedanken infrage stellst, denn sonst würdest Du nicht gerade die Gewinninteressen erwähnen... oder welche Gewinninteressen meinst Du genau?
> >
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Received 29. 12. 2009 20:51 from
Romanov übernimmt Café im Kunstverein
Der Kunstverein hat eben per mail bestätigt, was schon in der FNP stand:
> Liebe Mitglieder des Frankfurter Kunstvereins, Freunde und Leser,
> liebe Gäste und Stammkunden des Café im Kunstverein,
> zum 1. Januar 2010 übernehmen Hans Romanov und Ulli Rupprecht als neue Pächter das Café im Kunstverein. Wir möchten Sie daher darauf hinweisen, dass das Café Anfang Januar wegen kleineren Umbaumaßnahmen geschlossen bleibt.
Endlich ist dieses Nykke & Kokki Ding weg. Jetzt müsste der Kunstverein
nur noch sich selbst kündigen und die Sache zB Annette Gloser überlassen.
So erfreulich es sein mag nun Hans Romanov als einen Vertreter von
Off-Kultur im Café der Kunstvereins zu sehen, die Gastronomie ist bloß
ein peripherer Bereich der Institution.
Ich möchte dabei erinnern, daß noch niemand, der die Off Szene in den
letzten 20 Jahren(!) geprägt hat, in Frankfurt zu einer leitenden
Funktion gekommen ist.
Artikel in der FNP (danke für den Hinweis Anny Öztürk):
http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.7061368.de.htm
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Stefan Beck
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