Einträge vom Donnerstag, 03. Dezember 2009
Received 03. 12. 2009 18:56 from
Netzkunst
Gelegentlich taucht die Frage auf, was #netzkunst sei.
Jetzt hat Matthias Weiß ein neues Werk dazu vorgelegt.
Ich zitiere mal frei das Inhaltsverzeichnis, wie es über die rohrpost
liste herein kam. Dann versteht sicher jede/r, worum es geht.
Vorbemerkung 8
0.Formales und Typografische Konventionen 12
1.Einleitung 15
2.Technik, Technologie und Geschichte des Internets 21
2.1 Technik, Technologie, die Geschichte und ihre Implikationen 22
2.1.1 Die Vernetzung von Computern 26
2.1.2 Das World Wide Web 28
2.1.3 Technische Grundlagen 31
2.1.3.1 Das Adressierungssystem IPv4 31
2.1.3.2 Das Domain Name System 33
2.1.3.3 Protokollebenen des Datentransfers 36
2.1.3.4 Die Internetprotokolle als Grundlage der Netzkunst 39
2.1.3.4.1 Das Internetprotokoll IP 40
2.1.3.4.2 Das Transportprotokoll TCP 41
2.1.3.4.3 TCP-Verbindungsaufbau und Ports 42
2.1.3.4.4 Die Anwendungsschicht 43
2.1.3.5 Relationen zwischen Dienst, Programm und Programmiersprache 44
2.1.3.5.1 Datenbanken 45
2.1.3.5.2 Skriptsprachen 47
2.1.3.5.3 Andere Internet-Software 48
2.1.3.5.4 Die Hypertext Markup Language (HTML) 48
2.1.3.6 Die Technik bestimmt die künstlerische Praxis 53
2.1.4 Bedeutungsebenen des Internets 54
2.1.4.1 Beteiligung und Anschluss 55
2.1.4.1.1 Recht, Kontrolle und Regulierung 56
2.1.4.2 Die simultane Mehrwegkommunikation 59
2.1.4.2.1 Das Werkzeug Computer 60
2.1.4.2.2 Modell und Praxis des Many-to-many 63
2.1.4.3 Einschränkungen der Wirtschaft 65
3.Die Netzkunst in der Kunstgeschichte 67
3.1 Literaturlage und Wege zu einer Theorie der Netzkunst 68
3.1.1 Einführungen 68
3.1.2 Netzkunst und Medienkunst 74
3.1.3 Aktivitäten an den Grenzen zur Kunst 78
3.2 Theoretisch-historische Ansätze 85
3.2.1 Ein Definitionsversuch zur Netzkunst 89
3.2.2 Die Todesmetapher im Kontext der Netzkunst 96
3.2.3 Eine einzige Geschichte der Netzkunst? 103
4.Begriffe 107
4.1 System, Systematik, Kategorie und Gattung 108
4.1.1 Ordnung und Begriff 111
4.1.2 Klassifikation 113
4.1.3 System und Systematisierung 114
4.1.4 Ordnungsmodelle der Kunstgeschichte im Verhältnis zur Netzkunst 119
4.1.5 Existierende Ordnungsbegriffe 127
4.1.5.1 Steve Dietz 131
4.1.5.2 Lev Manovich 135
4.1.5.3 Tilman Baumgärtel 140
4.1.5.4 Hans Dieter Huber 145
4.1.5.5 Schlussfolgerungen 153
4.1.6 Vorschläge für eine Reihe von Praxisbegriffen 155
4.1.6.1 Browserkunst 158
4.1.6.2 Generative Netzkunst 162
4.1.6.3 Aktivismus 166
4.1.6.4 Konzeptuelle Netzkunst 169
4.1.6.5 Mutuale Netzkunst 172
4.1.6.6 Installative Netzkunst 175
4.1.6.7 Performative Netzkunst 178
5.Beschreibung und Interpretation von Netzkunst 185
5.1 Von der Beschreibung zur Interpretation 186
5.1.1 Präzisierung des Begriffs Beschreibung 190
5.1.2 Das Was der Beschreibung 192
5.1.3 Interpretation 197
5.1.4 Die Auswahl der Kunstwerke 201
5.2 Die Beispielinterpretationen 203
5.2.1 Browserkunst und Kunstbrowser 203
5.2.1.1 Alexej Shulgin: Form Art, ca.1997 203
5.2.1.1.1 Code, Werk, Erfahrung 203
5.2.1.1.1.1 Die Technik der Eingabefelder 208
5.2.1.1.1.2 Formulare im alltäglichen Internet-Gebrauch um 1997 209
5.2.1.1.1.3 Die Verwendung von Form-Elementen in Form Art 215
5.2.1.2 I/O/D: Webstalker, 1997 235
5.2.2 Generative Netzkunst 242
5.2.2.1 Peter Traub: Bits&Pieces 242
5.2.3 Aktivistische Netzkunst 254
5.2.3.1 Toywar 254
5.2.4 Konzeptuelle Netzkunst 266
5.2.4.1 Cornelia Sollfranks female extension und net.art generator 266
5.2.4.2 Mouchette und die Internet-Community 282
5.2.5 Mutuale Netzkunst 305
5.2.5.1 Sascha Büttner: Das Wiki Institute 305
5.2.5.2 Das Netzkunstwörterbuch 318
5.2.6 Installation, Skulptur und Netzkunst 332
5.2.6.1 Richard Kriesche: Telematische Skulptur 4 332
5.2.7 Performative Netzkunst 338
5.2.7.1 Stelarc: Ping Body – Die Freiheit in der Unfreiwilligkeit? 338
6.Schlussbemerkung 355
6.1 An den Knotenpunkten 356
7.Literaturverzeichnis 361
8.Anhang 373
8.1 Alexej Shulgin – Form 375
8.1.1 Versuchsanordnung 375
8.1.2 Beispieldatei zur Formularerstellung im Quellcode 376
8.1.3 Das Script zu late 376
8.1.4 Ausschreibungstext Form Art Competition, 1997 376
8.2 Peter Traub – Bits &Pieces 378
8.2.1 Playlisten 378
8.3 Cornelia Sollfrank – Female Extension 379
8.3.1 Das Netz als Material und Gegenstand 379
8.3.2 Presseerklärung von Cornelia Sollfrank 379
8.4 Mouchette 381
8.4.1 Whois-Abfrage zu mouchette.org 381
8.4.2 Whois-Abfrage zu mouchette.net 382
8.4.3 Die Bestätigungs-E-Mail für mouchette.net 383
8.5 Stelarc 384
8.5.1 Ping Manual 384
9.Abbildungsverzeichnis 391
Impressum 396
Matthias Weiß: Netzkunst. Ihre Systematisierung und Auslegung anhand von
Einzelbeispielen
1. Aufl. 2009, 396 Seiten
ISBN: 9783897396425
Ladenpreis: 64,00 EURO
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Received 03. 12. 2009 10:39 from
Betrifft: Kulturgutscheine in weiteren Facetten
Guten Morgen, Stefan,
ja, was Du sagst, ist nachvollziehbar. Auch ich stelle es mir konkret schwierig vor, dass die Kulturgutscheine für alle das bewirken, was Ihr wünscht, nämlich die Wertigkeit von Kunst nachher auch mal in Penunzen zu sehen, besonders gerne im eigenen Portemonnaie...
für mich war/ist der Gedanke verführerisch, weil ich in der Tat erlebe, dass Kunst schon vom "Bürger" entfernt ENTSTEHT, geschweige denn ihm später vermittelbar ist. Er wird m. E. nicht genug "mitgenommen". Dass man das Fach studiert haben muss, um Kunst genießen zu können, lehne ich nicht wegen des eigenen fehlenden Studiums ab, sondern weil ich es für nicht logisch halte. Wenn Kunst doch für "die Gesellschaft" sein soll.....
ich denke weiter, dass die Idee der gerecht bezahlten Kunst nicht umzusetzen ist. Das System wäre nicht zu bezahlen (oder mir fehlt der zündende Gedanke, wie), und der fehlende Kriterienkatalog, der die Freiheit von Kunst m. E. erst begründet, tut sein Übriges.
Ich wollte noch Brentis schreiben, aber jetzt kann ich hier schön überleiten:
@Brentis,
ich sehe und fühle keinen Künstler als Märtyrer. Warum sollte ich, und, ehrlich gesagt: ich frage mich, warum irgendjemand SICH so sehen sollte. Aber ich denke, dass man weiß, worauf man sich einlässt, wenn man kreativ tätig ist, und dass es schwer (ich sage: unmöglich) ist, etwas einzufordern. Ich glaube, dass ich deswegen sage "für alle", und deswegen halte ich "für alle" nicht nur nicht für utopisch, sondern für realistisch. Ich kann mir z. Z. keine andere Haltung vorstellen.
Die Gesellschaft möchte vieles nicht bezahlen, was sie eigentlich braucht. Dass Kunst dazu gehört, liegt in der Freiheit des Metiers, und die halte ich hoch und für sie würde ich immer kämpfen. Auch, wenn ich für den Lebensunterhalt etwas arbeite, was die Gesellschaft eher bezahlenswert findet. Noch ;-/) ...
--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck
>
> Liebe Sabine,
>
> ich gestehe meine Unfähigkeit gerne ein, mir ein konkretes Szenario für
> den Einsatz von Kulturgutscheinen an alle Bürger vorzustellen.
>
> Insofern war mein "gartenzwergjägerzaun" etwas hilflos und Deine Kritik
> berechtigt.
>
> Allerdings finde ich auch die Einwände von Brentis bedenkenswert.
>
> Kultur ist kein neutrales Feld, sondern von vielfältigen
> (Macht)Interessen durchsetzt.
>
> Die Vorstellung es könnten sich authentische Wünsche und Neigungen
> durchsetzen, kommt mir wenig plausibel vor.
>
> Ich meine, es bräuchte wenigstens Instanzen der Vermittlung.
>
> Ganz persönlich, wäre ich zB für Forschung und Wissenschaft zuständig,
> so würde ich dazu neigen Biologie, Medizin und Pharmazie wenig zu
> fördern, weil sie mich einfach langweilen. Wider das bessere Wissen, daß
> auch mein Leben von ihnen abhängt.
>
> Ich müsste also in mir selbst eine Argumentationsinstanz zulassen, die
> mir sagte, daß mein Geschmack weniger wichtig ist, als der vorerst
> abstrakte Nutzen.
>
> Und solcherlei Instanzen muß es auch auf gesellschaftlicher Ebene geben,
> die sich vom blossen Bürgerwillen abgrenzen.
>
> Ist das nachvollziehbar?
>
> >
> > ... und schon wieder (wobei sich "wieder" nicht nur auf die Liste bezieht):
> >
> > "der Bürger" versteht "Kunst" nicht; was er kann und mag ist Kitsch und Krempel - oder wie...? Sind nicht auch Künstler "Bürger"? Und gibt es nicht auch unter den Bürgern Kunstverständige, Kunstinteressierte, KÜNSTLER...?!
> >
> > Es gibt keine Trennung, jedenfalls nicht so eine schwarz-weiße mit solchen klaren Trenn-Linien. Und es gibt Gartenzwerge und Jägerzäune unter den "Bürgern", wie es auch Sekt und Selters, Kaviar und Erbsensuppe, arm und reicht, gebildet und ungebildet, schön und weniger schön, krank und gesund, dick und dünn u.v.a.m. gibt --- und jedes Merkmal für sich genommen noch lange nicht ausreichend Auskunft gibt über dessen Träger.
> >
> > Ich glaube, ich kann antworten, was das für eine Kultur gäbe: eine so vielfältige und authentische wie es Menschen im Land gibt.
> >
> > Ich fand Deine rhetorische Frage ziemlich ärgerlich...
> >
> > viele Grüße,
> >
> > Sabine
> >
> >
> >
>
>
> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
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