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[thing-group] Received 09. 11. 2005 -- 01:33 from from

Re: deutschlandfunk


r. hat auch so ein buch geschrieben, eine kulturgeschichte der
psychoanalyse der literatur. hmm, das muss man sich mal fein struktural
auf der zunge zergehen lassen. ein historischer abriss über die
psychoanalyse der literatur. pfaller würde abspritzen bei der
schwanzbeissenden metonymie im dreieck. die meisten sind froh, wenn sie
überhaupt die psychoanalyse von literatur überleben. wohlgemerkt: nicht
die psychoanalyse der autoren.



Am 30.09.2005 um 21:24 schrieb horrormatze:

>
> r. hatte geirrt mit seiner these, die 70erjahre seien von
> erfahrungshunger geprägt, aber vermutlich konnte er gar nicht anders
> als irren müssen. die 70erjahre waren das jahrzehnt der wiedergänger,
> von resignation zur allmacht des regenerierten (staats- wie
> mikro-)faschismus, was seine generation zum rückzug in die innere
> emigration in die kleinfamilie trieb – reproduktion gewordenes denkmal
> eines kastrierten aufbäumens. anspruch auf erfahrungshunger erhebt
> frühestens unsere generation, genauer: seit 911, als der hunger nach
> bedeutung an leben gewonnen hat. davor, die 90erjahre, ein jahrzeht der
> betäubung in kollektivem parahedonismus. die 80erjahre als gelähmte
> zeit; ein strukturell und intellektuell nur gefäß, die zerfaserung der
> bewegungen einfassend und das vereinzelte aufblitzen der signifikanten
> sozialer deprivation in obskuren geschmacksmustern an seinen rändern
> frei gebend. heute verlegt r. bücher bei suhrkamp mit editorischem
> protektionismus, besserwisserischer eiertanz entlang der weichheit in
> der stimme von bedeutungslosigkeit.
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