Received 15. 11. 2005 -- 16:39 from
fromRe: brXst Xber kxltur
Mit das vernünftigste was ich seit langem hier gelesen habe...
Am 15.11.2005 14:26 Uhr schrieb "the thing oswiecim" unter
<bonzo [at] signifikat [dot] de>:
>
> hab gestern im radio gehört, dass grosz-berlin jetzt der titel
> "designstadt" von der unesco verliehen wird. ist aber nachvollziehbar:
> in berlin ist nichts, und das muss auch formal-ästhetisch organisiert /
> repräsentiert werden, sonst herrschte die wurzel aus minus unendlichem
> chaos, und das wäre signifikant.
>
> frankfurt hingegen ist stadt des geldes und so auf kultureller ebene
> stadt der psycho-monetären analen struktur, sprich: lauter arme
> schlucker_innen, die gern mit den großen pinkeln wollen, aber es doch
> nicht schaffen, dem begehren eine irgend hermeneutisch erstrebenswerte
> form zu geben, also verdammt sind, eine ewige einsame pirouette der
> blasiertheit in einem hermetisch abgeschlossenen raum zu drehen. nur:
> dieser raum ist mit anderen, ebensolchen räumen verbunden,
> wurmlochartig und nicht die umwelt durchdringend oder gar berührend.
>
> die so gennannten künstler frankfurts sind wie die banker zugereiste.
> darum gibt es nicht DIE frankfurter kultur oder die FRANKFURTER szene,
> denn eine verbundenheit oder gar solidarität kann nicht entstehen.
> jeder gegen jeden, es werden bestenfalls temporäre strategische
> partnerschaften, psychodrogistische bruderschaften und
> notstandsgesetzte dauerfickverhältnisse gebildet. die volksküche städel
> zieht die rattenströme an, die wir jetzt nicht mehr loswerden, und
> jeder will sein stück von der torte.
>
>
>